„Nadelstichverletzung” ist ein medizinischer Fachbegriff für jegliche Stich- oder Schnittverletzung
mit scharfen oder spitzen Gegenständen (z. B. Kanülen,
Skalpellen o. Ä.), die durch Patientenblut oder Körperflüssigkeiten verunreinigt
waren oder hätten sein können.
Problematisch an Nadelstichverletzungen ist die Infektionsgefahr.
Insbesondere die Gefahr, sich mit dem Hepatitis-B-Virus,
dem Hepatitis-C-Virus oder dem HI-Virus zu infizieren, ist beträchtlich.
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass sich Beschäftigte im Gesundheitsdienst
im nicht-chirurgischen Bereich ungefähr eine Nadelstichverletzung pro Jahr
zuziehen. Auswertungen von bei Operationen getragenen Handschuhen weisen auf
eine deutlich höhere Quote von bis zu einer Nadelstichverletzung pro Beschäftigten
und Tag hin. Da im chirurgischen Bereich aber überwiegend massive Nadeln (z. B.
Nähnadeln) und andere scharfe Instrumente zum Einsatz kommen, ist das hierbei
übertragene Blutvolumen und damit das Infektionsrisiko bezogen auf das einzelne
Stichereignis deutlich geringer.
Das bei einer typischen Nadelstichverletzung mit einer Hohlnadel/Kanüle übertragene
Blutvolumen liegt bei ungefähr ein Mikroliter.
Nadelstichverletzungen können durch den Einsatz sogenannter „sicherer Instrumente“ vermieden
werden. Dies sind medizinische Instrumente (überwiegend Kanülen), bei denen durch
Entschärfungsmechanismen oder Schilde ein Stechen nach dem bestimmungsgemäßen
Gebrauch unmöglich wird.